Ähnlich wie die regelmäßige Wurm- und Impfprophylaxe muss auch die Maulhöhle und
im besonderen die Zähne des Pferdes in regelmäßigen Abständen (mindestens einmal
jährlich) kontrolliert werden. Es sollte unter keinen Umständen so lange gewartet werden
bis die Zahnveränderungen so gravierend sind, dass das Pferd nicht mehr
frisst oder sich gegen die Trense wehrt. Zahnkorrekturen sind in so einem Stadium dann
nur noch mit großem Aufwand möglich.
Ablauf einer Zahnbehandlung:
- Vorbericht: Rittigkeitsprobleme, Probleme bei der Futteraufnahme (verlangsamte Futteraufnahme, Fallenlassen von Futterbissen, vermehrtes Speicheln), grobfasriger Kot, wiederkehrende Koliken, Headshaking
- Allgemeine Untersuchung: Herz-/Kreislaufuntersuchung
- Untersuchung des Kopfes: Beurteilung der Kaumuskulatur, Überprüfung von evtl. vorhandenem Augen- und/oder Nasenausfluss, von Maul- und Nasengeruch, Untersuchung der Mandibularlymphknoten, Überprüfung der Seitwärtsbeweglichkeit des Unterkiefers
Untersuchung unter Sedation und mit eingelegtem Maulgatter:
Die Sedierung hat die Schmerzausschaltung und die Dämpfung des Wachzustandes zum Ziel, um eine möglichst stressfreie Behandlung für das Pferd zu gewährleisten und um ein optimales Ergebnis bei der Zahnkorrektur erzielen zu können.
- Untersuchung der Maulhöhle:
Für eine gründliche Beurteilung der Maulhöhle ist ein Maulgatter und eine gute Lichtquelle unerlässlich.
Futterreste werden vor der Untersuchung mit einer großen Spritze ausgespült,um auch kleine Veränderungen erkennen zu können.
Die Maulhöhle und die Zähne werden mit Hilfe eines Dentalspiegels genau untersucht. Dabei wird vor allem auf Zahnfrakturen, lockere Zähne, vergrößerte Zahnzwischenräume, Karies und auf Verletzungen der Maulschleimhaut geachtet.
Folgenden Punkten sollte bei der Zahnuntersuchung großes Augenmerk
geschenkt werden:
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Zunge, harter Gaumen, Lippen, Maulwinkel: Verletzungen
- Milchzähne, verbleibende Milchzahnkappen, Wolfszähne
- zusätzliche, fehlende oder eingekeilte Zähne
- Zahnfrakturen, Zahnfragmente
- Zahnspitzen, Zahnhaken, Rampen, Meißelzähne
- Winkel der Backenzähne, Scherengebiss, Wellengebiss
- Verletzungen des Zahnfleisches
-
Maschinelle Zahnkorrektur bei verschiedenen "Zahnerkrankungen":
Scherengebiss: Unter dem Scherengebiss versteht man eine übermäßige Winkelung der beiden Kauflächen der Ober- und Unterkiefer. Dadurch kommt es zu einer unregelmäßigen Abnützung und Bildung von sehr langen und extrem scharfen Kanten. Kann ein- oder beidseitig auftreten, nur an einzelnen Zähnen oder an der ganzen Zahnreihe.
- Diagonalgebiss: Unter dem Kreuzgebiss versteht man eine schräge Abnützung im Bereich der Schneidezähne
- Meißelzahn: Unter dem Meißelzahn versteht man einen einzelnen Zahn, der stark über die anderen Zähne vorsteht.
- Wellen -und Treppengebiss: Höhenunterschiede der Zähne mit Erhöhungen und Vertiefungen.
- Zahnhaken: Unter den Zahnhaken versteht man eine ungenügende hakenförmige Abnützung der ersten oder letzten Backenzähne.
- Rampen: Unter den Zahnrampen versteht man eine ungenügende rampenartige Abnützung der ersten oder letzten Backenzähne.
- Sägezahngebiss:
- Zahnspitzen:Die Zahnspitzen zählen zu den häufigsten Zahnproblemen bei den Pferden. Die Zahnspitzen kommen an den Oberkieferbackenzähnen auf der
Backenseite und an den Unterkieferbackenzähne an
der Zungenseite vor.